Donnerstag, 4. April 2013

Bright Eyes, Dirty Hair

Geneigte Leserschaft,

nachdem das Wusel die letzten zwei Jahre in totaler Friseur-Abstinenz verbracht hat, da ihr Haar immer trockener und brüchiger wurde, diese Abstinenz aber rein gar nichts brachte, hat sie sich heute dann hingetraut. Über die letzten zwei Jahre ist das Wusel nämlich am Kopf immer dunkler geworden und bei dem Sonnenschein der vergangenen Tage drückt es schwer aufs gemüt. Gleich nach der Arbeit ging es hin, aber was war das? Der Salon war brechend voll mit älteren Herrschaften. Warum gehen die eigentlich nicht morgens zum Friseur? Da man hier ohne Anmeldung herkommen kann suchte das Wusel zielstrebig Ihre Stammfriseuse auf, die aber weder so herzlich war wie sonst, noch Zeit hatte. Frustriert setzte sich das Wusel in den Wartebereich. Sie hörte wie unter den Friseusen gefragt wurde wer Zeit hätte, aber keine hatte Zeit. Doch dann nach 20 Minuten erbarmte sich eine. Das Wusel ließ sich in den Stuhl sinken, und beäugte argwöhnisch die neue Friseuse die sie an ihr Haar lassen sollte. Diese lief los um die Karte des Wusels zu suchen, doch die war nicht aufzutreiben (wahrscheinlich schon entsorgt worden). Des Wusels Stammfriseuse kam kurz, murmelte was von Sesam und Weiss, hier schräg, dort gerade, zwei links, zwei rechts, Nacken, und schwupp war sie wieder weg. Das Wusel rutschte unruhig in ihrem Stuhl nach unten und wollte auf einmal dringend weg, doch da ging es schon los. Schwuppdiwupp waren die Strähnchen im Haar. Wärmehaube an, Klatschzeitungen lesen. Das Piepen der Wärmehaube weckte das Wusel das glatt eingenickt war auf. Nun kam ein Friseur daher, weil die Strähnchenfriseuse anscheinend den nächsten Kunden hatte. Da alle Waschbecken für das Haare waschen in Rückenlage belegt waren mussten dem Wusel die Haare kopfüber nach vorn gewaschen werden. Eigentlich kein Problem, wenn nicht das ganze Wasser in die Augen laufen und einen Pandabärenlook verursachen würden. Während die Frauen immer sanft eine Kopfmassage machten, hatte das Wusel den Eindruck das der Mann sie mit seinem Hund verwechselt hatte. Eine durchgerubbelte Haarwäsche später kam dann schon wieder eine neue Friseuse. Das Wusel verlangte nur einen Hauch von Spitzen zu schneiden. Ganz ehrlich, wenn die Haare schon kaum wachsen, dann möchte man auch möglichst wenig opfern. Doch die Spitzen die rings um das Wusel herabregneten bewegten sich nicht im Millimeter- sondern im Zentimeterbereich. Der Ohnmacht schon nahe betete das Wusel für ein schnelles Ende dieses Besuchs. Als nächstes wurde flugs geföhnt und das Glätteisen angesetzt. Als das Wusel das erste Mal dort war hatte sie noch dichtes Haar und ging mit einer langen, schweren, wallenden, blonden Mähne davon. Inzwischen schleicht sie wie ein ausgefranster Teppich von dannen. Aber nun kann die Sonne wenigstens wieder rauskommen und das Wusel in Szene setzen.

Euer Pax

Skirt, Shirt, Belt: Bonprix, Shoes: Deichmann

4 Kommentare:

  1. Du siehst toll aus! :) Schicke neue Frisur - bitt mehr Bilder davon!

    Liebe Grüße,
    Steffi

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  2. Das ist ja total ungewohnt, dich mit glatten Haaren zu sehen. Auch wenn ich die Locken bei dir lieber mag, sieht es total toll aus!
    Und das Outfit ist auch wiedermal voll mein Geschmack!!!!

    Bis gleich ;))))

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  3. Unterhaltsam, Deine Geschichte.
    Eine Frage: Warum tust Du Dir diesen Friseur an? Das liest sich grauenhaft. Ich würde 1000 Tode in dem Laden sterben. Wenn ich einen Termin habe, dann erwarte ich, dass mein Friseur 1,5h nur mich bedient. Alles mit mir durchspricht, rückfragt. Meiner tut das. Dafür gehe ich gerne und regelmäßig alle 3 Monate hin und lasse ihm für Schneiden und Strähnchen 60€ da.
    LG Sunny

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    1. Hey Sunny, bisher war ich zufrieden weil das eigentlich der einzige Friseur war der mit meinen Haaren klar kam. Nach dem letzten Erlebnis werde ich mich nach einer Alternative umsehen. Allerdings muss ich noch eines klarstellen: das ist ein Friseur ohne Terminvergabe, man geht also hin und schaut ob jemand Zeit hat.

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