Donnerstag, 20. März 2014

(Fast) Ganz In Weiss

Liebe Leser,

ich hoffe ihr vermutet bei dem Posttitel nicht das was ich denke wenn ich den Song höre. Nein, es ist noch nicht soweit, auch wenn ich wie (fast) jede Frau von so einem Tag träume. Das Wusel ist eben nicht so hart wie es immer tut ;-)
Einer meiner letzten Käufe wurde ausgelöst durch MissFatbulous. Warum? Ich sah ein weißes Spitzenkleid an ihr und da fiel mir ein, das ich kaum helle Sachen im Schrank habe. Ich bin kein Pastellmädchen. Ich trage im Sommer nicht weiss oder rosa oder oder oder. Warum nicht? Weil ich einfach so ein heller Typ bin und mir das nicht steht. Innerhalb kürzester Zeit jedoch hat sowohl der Anblick von MissFatbulous als auch der frühlingshafte Sonnenschein mich dazu bewogen mir bei Asos ein hellcremefarbenes Spitzenkleid zu bestellen. Ich habe es behalten, obwohl ich mich inzwischen frage: Brauche ich das wirklich? Meine Gründe es zu behalten waren einfach: ich habe mich darin wohlgefühlt und mir ist auch gerade danach mal was helleres zu tragen. Ich habe es für den Frühling mit verschiedenen Braun/ Bordeaux Tönen kombiniert, das wirkt einfach harmonischer. Schwarz wäre zu hart gewesen. Den dem Kleid beiliegenden schmalen Gürtel habe ich durch meinen breiten Lieblingsgürtel ersetzt, dazu ein Leoloop, braune Stiefel und nicht zu vergessen meine Fakelederjacke die ich schon seit mind. 5 Jahren trage (auch wenn sie nicht mehr richtig zu geht).

Eure NadinE

Dress: New Look Inspire by Asos

Loop: via ebay, Jacket: 3Suisses, Boots: sheego, Belt: bonprix

Dienstag, 18. März 2014

Brauche Ich Das Wirklich?

Liebe Leser,

ich erscheine auf kaum einem Blogroll anderer Blogger, werde von den Modefirmen nicht bemerkt und habe sehr wenige Leser. Alles schade, denn als eine der "großen" Bloggerinnen hätte ich eine gewisse Art von Macht die ich derzeit gerne gebrauchen würde. Bloggerinnen sind die neuen Vorbilder, sind Inspiration, sind Informationsquell. Sie sind sowohl für ihr Publikum als auch für die Modeindustrie von unschätzbarem Wert. Was heute gepostet wird, entwickelt sich oft schon am nächsten Tag zum Renner. Shoppingtipps werden so schnell wie möglich umgesetzt. Das Gefühl: "Das muss ich haben" ist häufig spürbar.

Wie ihr wisst bin ich auch auf Instagram aktiv und ja, auch ich gehöre zu den Frauen die sich schnell anfixen lassen wie es so schön heisst. Auch ich wandere nachdem ich was schönes gesehen habe gerne zu DM. Auch ich besuche schnell noch Abends einen Onlineshop und packe den Warenkorb voll. Ich bin keinen Deut anders als alle. Bis ich vor ein paar Wochen auf etwas aufmerksam geworden bin und jetzt eine Art Umdenken bei mir eingesetzt hat. Was ist passiert? Es fing alles an mit Mikrokügelchen in Duschpeeling und Zahnpasta. Diese lustigen blauen Kügelchen die man über die Haut schubbert und dabei seine abgestorbenen Hautschüppchen los wird. Ich Naivling dachte ja immer das wäre eine Art Gel oder so in dem noch extra Pflegeeffekte stecken. Wie oft habe ich deshalb versucht die Kügelchen zu zerquetschen. Das ging aber nicht, denn es handelt sich um Plastikkügelchen. Diese sind so winzig das sie in der Kläranlage nicht herausgefiltert werden sondern im Meer landen. Dort werden sie von Meerestieren gefressen die denken das es Plankton ist, also Nahrung. Und die Fische wiederum landen in unserem Magen. Der Kreislauf schliesst sich also. Nach und nach zerstören wir somit unsere Umwelt und uns selbst und das nur mit einem dummen Peeling, das wir uns genauso gut selbst aus Zucker oder Salz herstellen könnten. Ich weiss nicht warum gerade das Thema mich so berührt hat, aber das hat es. Vielleicht weil ich das Bild nicht loswerde das ein kleines Tier einen mit Plastik gefüllten Magen hat und daran eingeht.
Wenn man erst einmal anfängt sich mit sowas zu beschäftigen stolpert man immer und immer wieder über Plastik. Es ist ein billiger Stoff und wird fast überall genutzt und eingesetzt. In Kosmetik, bei Verpackungen, in Kleidung, etc. Willkommen in der Plastikhölle. Mich hat es dazu animiert mich nach Alternativen umzuschauen (z.B. ein Stück Seife statt Duschgel), anzufangen unnötigen Plastikmüll zu vermeiden indem man Verpackungen ohne Plastik kauft, etc. Ich stehe noch ganz am Anfang meiner Reise, und ich merke wie schwierig es ist sein eigenes Verhalten zu ändern, da es teilweise wenig bis keine Alternativen gibt.

Bei meiner Beschäftigung mit Plastik kamen auf einmal noch viele andere Sachen hinzu und kreuzten den Weg. Manchmal ist es schwierig die Informationen zu entwirren, die Zusammenhänge zu verstehen, die Konsequenzen zu ertragen. Letztens z.B. habe ich über Kleidung nachgedacht. Ausgelöst durch die ständigen Primark-Hauls die bei Insta z.B. gezeigt werden. Gerade Primark ist stylish, billig und ein absoluter Hype und in meinen Augen die Nummer 1 die für Wegwerfmode steht. Ich war auch schon mal bei Primark weil alle sagten wie toll es dort ist. Und auch ich bin dort beladen mit Taschen herausgekommen. Ich denke man verfällt in einen kleinen Rausch, nicht nur ausgelöst durch die günstigen Preise sondern auch durch die Giftstoffe die in der Luft liegen und wohl schon Berichten zufolge Verkäuferinnen krank gemacht haben. Damit wir ein T-Shirt billig kaufen können wird es in Armutsländern unter schlimmen Arbeitsbedingungen produziert, in Fabriken die unsicher hoch zehn sind. Es wird mit Stoffen gefärbt die gesundheitsschädlich sind und der ganze Dreck wandert in die Umwelt. Wenn ich im Laden ein Teil sehe verschwende ich keinen Gedanken daran wie es produziert wurde, vieles weiss man auch nicht, oder will es nicht wissen. Es ist auch nicht so das der Preis allein entscheidend ist um schlecht von gut unterscheiden zu können. Nein, Giftstoffe in Kinderkleidung wurden wohl sowohl bei Primark als auch bei Burberry gefunden. Was also tun? Ich weiss es einfach nicht. Biobaumwolle ist gut, aber beim Färbeprozess wird wieder mit Chemie gearbeitet. Fairtrade ist wichtig um zu wissen das ein Arbeiter auch einen angemessenen Lohn bekommt. Wie beim Essen auf Instinkt zählen: Riecht ein Kleidungsstück arg nach Chemie, dann lieber Hände weg (übrigens auch wenn darauf seperat waschen steht).
Derzeit erscheint mir folgender Weg ein guter zu sein. Sich zu fragen: Brauche ich das wirklich? und dadurch bewusster einzukaufen. Im Endeffekt brauchen wir keinen Kleiderschrank der aus allen Nähten platzt, wir brauchen doch z.b. keine 20 schwarzen Blazer wenn einer reicht, oder? Aber Kleidung ist schon lange nichts mehr was zweckmässig ist oder logischen Gesetzen folgt. Mode ist Spaß, ein Lebensgefühl, ein Ausduck wer ich bin oder sein möchte und Shopping ist inzwischen zu etwas mutiert das unsere innere Leere füllen soll, von dem erwartet wird das es uns glücklich macht, es ist Ablenkung, es ist Kurzweil, es ist Trostpflaster.

Und nun frage ich mich selbst: Kann ich als selbsternannte Modebloggerin etwas bewirken? Bin ich überhaupt glaubwürdig? Ist es ein Zwiespalt über Mode zu bloggen und gleichzeitig Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein zu predigen? Ich dachte das wäre es und habe darüber nachgedacht diesen Blog zu schließen. Aber Mode ist mehr als sich ständig Klamotten zu kaufen und zu präsentieren. Ich kann auch mit wenigen Klamotten inspirieren. Manchmal macht es nur die Art und Weise wie man ein Kleidungsstück trägt und in welchen Kombinationen.
Wie ihr wisst gehe ich sehr gerne auf Flohmärkte. Meine liebe Freundin Claudia findet dort die tollsten Sachen. Kein Problem bei Größe 38/40 die sich nicht verändert. Mit Größe 48 sieht das jedoch schon anders aus - ich finde fast nie etwas. Ich nutze den Flohmarkt um Abendtaschen und Schmuck oder Deko und Geschirr zu finden.
Dadurch das es inzwischen viel mehr Mode in großen Größen zu kaufen gibt, sei es in deutschen als auch in englischen Shops fällt das Shoppen natürlich auch leichter und macht viel mehr Freude. Auf einmal kann man auch als Plus Size den Spaß an Mode genießen. Ich habe vor ca. 2,5 Jahren mit meiner Reise zu einem neuen Stil begonnen. Und jetzt fühle ich mich wohl in dem was ich trage. Ich habe ein neues Selbstbewusstsein entwickelt und ein Gespür für Dinge die mir stehen und die ich gerne tragen würde. Diese Reise wird nie enden, das weiss ich, aber nun geht sie in ruhigeren Gewässern weiter. Ich habe eine Grundgaderobe und mit dieser kann ich gut leben. Bevor ich mir also etwas neues kaufe denke ich immer öfter: Brauche ich das wirklich? Oder komme ich nicht nach Hause und finde in Pax ein ganz ähnliches Teil? Hat man einmal seinen Stil gefunden gefallen einem doch ganz oft die gleichen Shirts, Röcke oder Kleider. Bewusster einzukaufen und sich mit der Herstellung und den "Inhaltsstoffen" von Kleidung zu beschäftigen habe ich mir ab jetzt vorgenommen.

Und noch ein kleiner Nachtrag: Heute habe ich im Greenpeace Blog gelesen das Primark als eine von 20 Firmen Ihre Kleidung entgiften und im Herstellungsprozess ohne Chemie arbeiten will - Umsetzung bis 2020. Ein viel zu langer Zeitraum in dem viel passieren kann. Ich bin gespannt und werde das im Auge behalten.

Eure NadinE